Reisen als Statussymbol: Warum du keine 60 Länder besuchen musst, um gereist zu sein

Ich liebe das Reisen und es gibt kaum etwas Schöneres für mich. Aber in letzter Zeit habe ich mir immer mehr Gedanken darüber gemacht, wie Reisen in unserer heutigen Gesellschaft gesehen wird. Ab wann bist du überhaupt richtig gereist? Wenn du dreißig Länder gesehen hast? Oder sechzig? Wann ist das Reisen zu einer Zahl von Ländern geworden, die stolz in den Instagram Account eingetragen wird? Ist es inzwischen wichtiger, viele Länder zu bereisen, als ein großes Auto zu haben? Ist Reisen das neue Statussymbol? Aber vor allem, möchte ich in diesem Artikel darauf eingehen, warum du keine 60 Länder besuchen musst, um gereist zu sein.

Reisen als Statussymbol: Was bedeutet Reisen für dich?

Für mich bedeutet Reisen frei sein und so viel Neues zu lernen wie ich nur irgendwie aufnehmen kann. Ganz egal ob ich bei mir in der Region wandern gehe, einen Städtetrip in Deutschland mache, das Meer in Spanien genieße oder irgendwann mal meinen Traum mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Asien zu fahren verwirkliche.

Ein kleiner Schocker zwischendurch: Ich bin Reisebloggerin und war bisher nur in Europa unterwegs. Heißt dass, dass ich noch nicht gereist bin, weil mich mein Weg noch nicht außerhalb Europas geführt hat? Ich glaube nicht.

Reisen ist so viel mehr als das neue Statussymbol. Reisen bedeutet, über sich hinaus zu wachsen, neue Erfahrungen zu sammeln und unfassbar viel über die Welt und die Menschen, die in ihr leben, zu lernen. Ganz egal ob du „nur“ eine Stadt weiterreist oder nach Thailand fliegst. Die Essenz des Reisens hat für mich nichts damit zu tun wie cool und weit weg das Reiseziel ist oder wie außergewöhnlich die Aktivitäten, die Du dort machen kannst. Es kommt darauf an, wie offen du für die Wunder bist, die unser Planet für dich bereithält. Wenn du mit offenen Augen und Herzen durch die Welt gehst, kannst du überall das Gefühl des Reisens erleben.

Reisen als Statussymbol: Das Länder zählen

Ich möchte wieder mehr spannende Erlebnisse und wundervolle Geschichten hören, anstatt dass jemand bald eine Weltreise in nur drei Wochen macht, dabei seinen Fuß auf drei verschiedenen Kontinenten setzt und damit schon in fünfundvierzig Ländern auf dieser Welt war. Reisen ist so viel mehr, als nur Länder abzuhaken. Für mich hat Reisen auch etwas damit zu tun, mich in Orte zu verlieben von denen ich einfach nicht lassen kann, und die ich in meinem Leben wohl immer wieder besuchen werde.

Ich glaube, dass wir uns wieder eine andere Art des Reisens angewöhnen müssen. Gemütlicher, klimaschonender und vor allem langsamer. Was bleibt dir schon von zwei Wochen Europa, in denen du versuchst, so viele Länder wie möglich mitzunehmen. Wahrscheinlich sehr viel weniger, als wenn du auf dein Gefühl gehört hättest und an diesem einen Ort, der dich aus irgendeinem Grund berührt hat, einfach mal länger geblieben wärst. Weniger Länder und Sehenswürdigkeiten zählen und dafür echte Erlebnisse und Gefühle voller Freude und Ruhe mit nach Hause nehmen.

Reisen als Statussymbol: Warum du keine 60 Länder besuchen musst um gereist zu sein

Ich kriege immer mal wieder Mails von euch, in denen ihr mir schreibt, dass ihr nicht das Gefühl habt, genug gereist zu sein, weil es ja „nur“ ein Trip in die nächst größerer Stadt war. Das möchte ich nach diesem Artikel nie wieder hören, denn es ist vollkommen egal, ob deine Reise nach Deutschland geht oder in die USA, es kommt auf das richtige Mindset an, mit dem du reist. Das du dir Zeit für Dinge nimmst, die dir wichtig sind, und du dir genau überlegst was reisen für dich bedeutet und was du aus deinen Reisen ziehen willst.

Ich glaube, dass du alle Länder der Welt gesehen haben kannst, ohne jemals wirklich gereist zu sein. Denn was bleibt dir von diesen ganzen Kurztrips rund um den Globus? Nur ein paar nette Fotos und eine Zahl in deinem Instagram Account.

Reisen kannst du auch fünfzehn Kilometer von deiner Haustür entfernt, dafür musst du nicht nach Australien fliegen, sondern einfach nur einen Blick in deine Umgebung werfen. Neues zu lernen und zu entdecken gibt es überall.

Wie stehst du zu dem Thema Reisen als Statussymbol? Ab wann ist man wirklich gereist? Was macht Reisen für dich aus? Ich bin gespannt auf deine Meinung zu diesem Thema!

Ich würde mich sehr über Fotos von deinen Reisen auf Instagram freuen! Einfach meinen Community Hashtag #mutigeangsthasen benutzen und dich von anderen Reisenden inspirieren lassen!

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Luise Kenner ist Gründerin & Reisebloggerin von "Falubeli – dem Reiseblog für mutige Angsthasen", der Blog, auf dem du gerade diesen Artikel liest. Sie unterstützt dich dabei deine Traumreise zu verwirklichen, hilft dir diese zu planen, gibt einfache & praktische Tipps zum Reisen und zeigt dir ihre liebsten Reiseziele und Unterkünfte mit Wohlfühlgarantie. Wenn Luise entspannt reisen kann, kannst du es auch!

7 Comments

  • Hey,
    Sehr schöner Artikel! Unterstreicht was ich beobachte und wie ich mich teilweise auch selbst erwische zuviel in eine Reise zu packen, da die Welt sooo viel zu bieten hat und ich am liebsten alles sehen will. Dennoch habe ich nicht lange gebraucht um zu merken, dass weniger oft mehr ist.
    Optimal wäre es ja, einfach noch mehr Zeit fürs Reisen zu haben, wäre da nicht… . 😁

    Grüße
    Carmen von Travivas

    • Hallo Carmen,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe mit der Zeit einfach für mich festgestellt, dass ich nicht alles sehen muss und viel lieber an Orte zurückkehre, die mich berührt und bewegt haben. So ein Ort ist für mich z.B. die Bretagne 🙂

      Liebe Grüße
      Luise

  • Du sprichst mir aus der Seele. Ich reise auch gerne, aber mein Herz gehört Lateinamerika und deshalb beschränke ich mich auf diesen Kontinent. Ich muss den Rest der Welt nicht gesehen haben. Bevor ich hierher gezogen bin, bin ich natürlich viel in Europa gereist, aber Asien, Afrika, Australien oder Nordamerika haben mich nie wirklich interessiert. Ja, vielleicht sind Reisen heute ein Statussymbol, aber Statussymbole waren mir noch nie wichtig. Ich habe das Privileg, dass ich online arbeite und daher praktisch immer auf Reise bin. Aber halt sehr langsam und so umweltschonend wie möglich.

    • Hallo Daniela,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Wie schön, dass du nach Lateinamerika gezogen bist. Ich arbeite ja auch online und kann dadurch so langsam reisen wie es mir gefällt 😀 Das beste Beispiel ist der Europa Roadtrip den ich mit meinem Freunde gemacht habe. Wir sind losgefahren und wollten gaaanz viel sehen, im Endeffekt sind wird dann 6 Monate in Spanien hängengeblieben, weil wir uns in das Land und die Menschen verliebt haben.

      Liebe Grüße
      Luise

  • Hey Carmen, für mich hat sich das Thema Reisen in nicht mal 2 Jahren völlig verändert. Vorher war ich als Backpacker mindestens 10-12 Wochen im Jahr (bei Festanstellung) unterwegs. Seit 2 Jahren habe ich einen ganz besonderen Job und sehe berufsbedingt Länder, in die sich sonst kaum ein Reisender traut. Als IT-Projektleiter bin ich in vielen Krisengebieten unterwrgs. Seither schätze ich meine Wahlheimat Portugal sehr und verbringe meine Urlaubstage lieber in meinem Camper in Portugal. Gesehen habe ich bisher 43 Länder von denen viele bei keinem in der Liste sind. Für mich ist das auch nicht wichtig. Vielmehr schätze ich bei Vielreisenden Toleranz, Weltoffenheit und Ruhe. Wer erst mal so viele Länder gesehen hat ist nicht mehr auf dieser geradeaus Spur unterwegs. Weitsicht und Vernunft könnten in Deutschland viel verändern, doch die kleindenkenden Bürger, denken halt nicht weiter als der Horizont reicht. Deswegen finde ich Reisen als ein wichtiges Kriterium der Selbstentwicklung.

  • Kontroverse These, ich beneide die digitalen Nomaden, die keine Haustiere haben und daher sehr flexibel sind, mit 2 Hunden (die ihren Flug nach Zypern hassten) und 3 Katzen ist dieses viele Reisen so eine Sache, zumindest über Monate oder gar 1 Jahr sehr schwierig, wenn man an den Tieren hängt und umgekehrt. 1 Jahr mal nur Reisen wäre jedoch die perfekte Auszeit, um neue Eindrücke zu gewinnen und Kreativität und Ideen zu schöpfen, die im Alltag zu kurz kommen.

    • Hallo Rene,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Das richtige digitale Nomaden Leben, wäre auf Dauer nichts für mich. Ich brauche ein Zuhause, wo ich kleine Wurzeln schlagen kann und mich einfach sofort wohlfühle. Ich liebe Tiere und habe nur keine, weil es eben mit meinem Job nur sehr schwer zu vereinbaren ist. Hast du schon mal über Pet bzw. Housesitting nachgedacht?
      Ich habe hier schon einmal einen Artikel aus der Sicht eines Housesitters dazu geschrieben:
      https://falubeli.com/der-ultimative-housesitting-guide-so-wohnst-du-kostenlos-auf-der-ganzen-welt/

      Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit für dich, auch als Haustier Besitzer mehr zu reisen.

      Liebe Grüße
      Luise

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